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Die Welt wird nur atomwaffenfrei durch Verhandeln und Abrüsten!

10. Okt 2006

Der Atomwaffentest Nordkoreas am 9.10. und die weltweiten politischen Reaktionen darauf weisen auf eine weitere gefährliche Eskalation der Spannungen und der atomaren Aufrüstung hin. Wenn nicht bald die um sich greifenden Droh-Szenarien ersetzt werden durch konstruktive Abrüstungsverhandlungen und Nichtangriffsgarantien, droht ein neues atomares We…

Durch diese aktuelle Entwicklung bekommt die Tagung „Atomwaffen. Eine Herausforderung für den Frieden“ am letzten Wochenende (6.-8.10.2006) in der Evangelischen Akademie Bad Boll große Aktualität. Sie wurde veranstaltet in Zusammenarbeit mit „Ohne Rüstung Leben“ und dem Trägerkreis „Atomwaffen abschaffen“, dem auch pax christi angehört. pax christ-Generalsekretär Dr. Reinhard J. Voß nahm daran teil.

Einige wichtige politische Impulse werden von dieser Tagung ausgehen: Verstärkung der Internationalen Kampagne „Atomwaffenfrei bis 2020“; Start einer Kampagne zum Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland und für eine Kernwaffenfreie Zone in Europa als nächste Schritte auf dieses Ziel hin; Einforderung der Umsetzung nuklearer Abrüstung der Atomwaffenstaaten nach ihrer Selbstverpflichtung in Art.6 des NVV (Nichtverbreitungsvertrag) – parallel zur Forderung an die „Have-nots“, den Weg zum Atomstaat nicht zu gehen; Mahnung der Kirchen für eine klare Haltung zu diesem Verbrechen gegen die Menschheit und dessen Ächtung; öffentliches Eintreten gegenüber der Bundesregierung dafür, dass Abrüstung wieder zur Chefsache wird.

Die gut besuchte und prominent besetzte Tagung wird dokumentiert werden. Weitere Informationen dazu bei Tagungsleiter Dr. Manfred Budzinski. Telefon 07164 79-0; Akademieweg 11, 73087 Bad Boll. Sekretariat: birgit.schatz@ev-akademie-boll.de

Pax Christi International hat erneut am 7.September 2006 die Abschaffung von Atomwaffen gefordert, weil die Drohung damit sowie ihr Besitz und Gebrauch unmoralisch seien. Dies gelte für Terroristen ebenso wie für Staaten und nicht-staatliche Akteure. Mit Blick auf Iran und Israel sowie Indien und Pakistan mahnte PCI, bei dem Besitz von Atomwaffen keine doppelten Standards zu setzen.

Schon im November 2004 hatte PCI im Vorfeld der dann gescheiterten NVV-Überprüfungskonferenz gewarnt und gemahnt – und diese Worte sind aktueller denn je:
„Die Öffentlichkeit nimmt dieses Problem kaum wahr. Das hängt teilweise mit dem Irrglauben zusammen, dass Atomwaffen nach dem Ende des kalten Krieges kein gravierendes Problem mehr darstellten. Die gegenwärtige Abrüstungschance kann jedoch verspielt werden, wenn die politischen Führer nicht von der Öffentlichkeit gedrängt werden, die "vollständige Abschaffung" bald zu erreichen. Entgegen der erklärten Verpflichtung zur nuklearen Abrüstung, wie sie im Nichtverbreitungsvertrag von ihnen gefordert wird, beharren die Nuklearwaffenstaaten immer noch darauf, dass ihre eigene Sicherheit auf dem weiteren Besitz der Nuklearwaffen beruhe, während sie gleichzeitig feststellen, dass die Sicherheit anderer Länder von einem Verzicht auf eben diese Waffen abhänge. Die Widersprüchlichkeit dieser Position ist offensichtlich und muss korrigiert werden, ehe es zu spät ist.“